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Umgestaltung Dreiwallbastion

Sanierungsplan Umgestaltung Dreiwallbastion

Im Auftrag der Hanse- und Universitätsstadt Rostock lässt die Rostocker Gesellschaft für Stadt­erneuerung, Stadt­entwicklung und Wohnungsbau mbH die Freianlagen an der Dreiwall­bastion erneuern. Diese sind ein wesentlicher Bestandteil der mittel­alterlichen Befestigungs­anlagen und bereits seit dem 17. Jahrhundert dokumentiert.

Die Planungen sehen eine Reduzierung des Baum­bestandes zugunsten des qualitativ hoch­wertigen Einzelbaum­bestandes vor, der dadurch mehr Raum zum Wachstum erhält. Die Hang­bepflanzung wird durch Rückschnitt und Ergänzung zur Hang­sicherung sowie zur Heraus­arbeitung der Topografie genutzt. Dazu werden mehr als 15 000 Boden­decker und Sträucher verschiedener Arten gepflanzt.
Auf anderen Böschungsflächen werden ca. 7 500 Quadrat­meter Rasen angesät, ergänzt durch 20 000 Frühblüher.

Zur besseren Erlebbarkeit der Anlage entstehen zwei neue Aussichts­punkte an der Bastions­spitze. Das Wegesystem wird komplett erneuert und in Teilen wieder auf den Original­zustand zurück­geführt. Die Wege werden zur Reduzierung von Erosion teilweise gebunden gepflastert und an ein zu errichtendes Entwässerungs­system angeschlossen. Die Pergola und die Sitzbereiche werden neu gestaltet und die Staudenbeete neu bepflanzt. Der jetzige Pavillon aus Holz wird durch einen Neubau aus Beton und Stahl mit einem Gründach ersetzt. Sämtliche Bänke, Geländer und Abfall­behälter werden erneuert. Zwei Infotafeln mit Erläuterungen sollen die Besucher über den geschichtlichen Hintergrund der Dreiwall­bastion aufklären.

Fakten und Zahlen:

Fördermittelgeber:


Presseinformationen zum Projekt

Die Dreiwallbastion - ein Rostocker Bau- und Gartendenkmal wird saniert

16.04.2021

Die Wallanlagen zwischen Hermannstraße und Kröpeliner Tor sind als Baudenkmal und Denkmal der Garten- und Landschaftsgestaltung geschützte Grünbereiche mitten im Rostocker Stadtzentrum. Ursprünglich als Verteidigungsanlagen erbaut, sind sie heute wichtige innerstädtische Aufenthaltsorte und bedeutende Zeugnisse der Zeitgeschichte. Die „Dreiwallbastion“ im westlichen Bereich ist eines der imposanten Bauwerke dieser Befestigungsanlagen. Jetzt soll sie als bedeutendes Gartendenkmal durch Herausarbeitung der klaren Geländeformen betont und damit wieder erlebbar gemacht werden.

Nachdem vor kurzem der teilweise verwilderte Gehölzbestand ausgelichtet wurde, sollen ab dem 19. April 2021 im Auftrag der Hanse- und Universitätsstadt Rostock die im Laufe der letzten Jahre entstandenen Schäden an der Böschungshaut wieder repariert werden. Vorhandene Störungen durch Mauern, Treppen und Findlingspakete werden – soweit möglich – zurückgebaut. Die Wege auf den verschiedenen Wallebenen einschließlich der Verbindungen werden in klarer Geometrie zur Betonung der Bastionsform und unter Beachtung der Regeln der Barrierefreiheit wieder hergestellt und erhalten einen neuen wassergebundenen bzw. befestigten Aufbau. Die Installation eines Entwässerungssystems an den besonders steilen Wegen zielt darauf ab, zusätzlich vor Erosion durch Niederschlagswasser zu schützen. Wegeabkürzungen (Trampelpfade) im Bereich der Serpentinenwege sollen ebenfalls wieder zurückgebaut werden. Eine Nutzbarkeit der Dreiwallbastion und des Abschnitts des Oberwalls als Erholungsflächen soll erhalten bleiben und die Attraktivität für Besucher*innen erhöht werden.

Eine zukünftige differenzierte Kombination von Solitärbäumen, Wiese, naturbelassenen Bereichen, Gehölzflächen, offenen Bereichen und Sitzflächen erhöht nicht nur die Aufenthaltsqualität in den Wallanlagen, sondern bietet auch Flora und Fauna Möglichkeiten zur vielfältigen Entwicklung. In einer Artenschutzuntersuchung wird darauf hingewiesen, dass eine so gepflegte Gartenanlage den Ansprüchen vieler Arten entgegenkommt und Grundlage für einen besonderen Artenreichtum bildet.

Die sich neben der „Teufelskuhle“ befindliche Jugendhütte wird gegen einen halboffenen und wesentlich stabileren Pavillon aus Stahl und Beton ausgetauscht. Erneuert werden zudem neben der ebenfalls sanierungsbedürftigen Pergola auch die Geländer und Zäune sowie Ausstattungselemente wie Bänke und Abfallbehälter.


Jeweils an den Zugängen sollen zukünftig Besucher*innen über die Geschichte der Anlage auf neuen Informationstafeln informiert werden.

Bis zum geplanten Abschluss der Sanierungsmaßnahmen im Juni 2022 wird es leider zu unvermeidlichen Einschränkungen in diesem Bereich kommen. Die Fußgänger und Fahrradfahrer werden um besondere Vorsicht beim Passieren der Baustelle gebeten. Ausgeführt werden die Arbeiten von der Firma ASA Bau GmbH, Neubukow.

Die Kosten der Sanierung des Bau- und Gartendenkmals belaufen sich auf ca. 2.650.000 EUR. Davon werden jeweils ca. 1,51 Mio. EUR aus den Städtebaufördermitteln des Bundes und des Landes M-V sowie ca. 1.14 Mio. EUR aus Eigenmitteln der Hanse- und Universitätsstadt Rostock finanziert.